Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“

Albert Einstein

Was für ein Jahr da hinter uns liegt!

Und wie sollen wir es gut abschließen, wenn sich schon wieder eine Fortsetzung der aufwühlenden, angstmachenden und einschränkenden Themen anbahnt?

So vieles ist im letzten Jahr über die Veränderungen der Welt und der Menschen durch die Corona Pandemie gesagt und geschrieben worden.
Wir alle haben unsere ganz persönlichen Erfahrungen gemacht, haben Angst gehabt und (mit) gelitten, waren verärgert und gestresst, haben um Antworten und gute Lösungen gerungen, haben versucht ein bisschen Normalität aufrecht zu erhalten, und mussten doch immer wieder loslassen von Ideen und Plänen, flexibel werden, und letztlich trotzdem einfach weitermachen.

Eine Erfahrung haben wir aber ALLE über die Zeit der Pandemie machen dürfen – wenn wir sie zulassen konnten:

COVID 19 hat uns alle zurückversetzt in den Zustand von Anfängern, Schülern, Lernenden!

Mit fast 60 Jahren Lebenserfahrung, seit über 25 Jahren als Therapeutin arbeitend, als Mutter und Großmutter wirkend,
–  schon lange bewege ich mich eher im Stand der „Wissenden“.

Seit Jahren bin ich jetzt Lehrerin, Führende, Vorbild und Wegweiserin.

Um plötzlich noch einmal ganz in den Mantel der Anfängerin zu schlüpfen.
Selbst nicht mehr zu wissen, wie es weitergehen wird
Jeden Tag auf meinen bisher verlässlichen und bewährten Lebensplan zu schauen …und mich dennoch immer wieder neu erfinden zu müssen, weil nichts mehr funktionierte, wie bisher.

Anfangs war ich sehr im Kampf damit: 

wie anstrengend!
wofür habe ich all die Jahre etwas aufgebaut!
ich muss doch planen können!
in meinem Alter möchte ich doch nicht wieder von vorne anfangen müssen!

Mit der schwindenden Aussicht auf die wirklich zuverlässige Wiederherstellung meines  gewohnten Lebensraums, kam mir dann aber ein Gedanke.

Was, wenn ich die Vorstellung, aufgrund meiner Lebensjahre „immer wissend“ sein zu müssen, einmal loslasse?
Wenn ich mich wirklich nicht mehr zuständig dafür fühle, dass alles um mich herum perfekt und nach meinen Vorstellungen funktioniert?
Wie fühlt es sich an, das „Können“ und „Müssen“ in mir abzulegen, wie ein Korsett, in das ich mich eigentlich schon viel zu lange immer wieder reinzwänge, obwohl es doch über die Jahre spürbar zu eng geworden ist?

Mit diesen Veränderungen im Außen mit zu gehen, das „alte Wissende“ wirklich loszulassen.

Wie war das damals mit 18 Jahren, als das Leben ein Abenteuer war und ich noch die Zuversicht und den Mut hatte, dem zu begegnen und erst dann zu schauen, was es braucht.

Damals habe ich weniger gewusst und doch freier geatmet. Ohne perfekten Plan und optimierter Alltagsroutine war es leichter.

Warum habe ich jetzt, nachdem ich weitere 42 Jahre gut überlebt habe, plötzlich soviel Angst vor der Ungewissheit dieser Tage?

Sicher, vieles ist momentan nicht nur unsicher, sondern auch gefährlich – sogar lebensgefährlich – geworden.

Aber das war mein Leben mit 18 Jahren doch auch.

Also, lassen wir uns doch wieder ein bisschen öfter Anfänger und Schüler sein.

Indem wir mit unserem Hang zur Perfektion, unseren Plänen und Überzeugungen, unserem überhebliches „Bescheidwissen“ zur Seite treten, und wieder mehr auf Offenheit, Zuversicht, Vereinfachung und Dankbarkeit, für das, was da ist, setzen.
Vertrauen wir in das „uralte Kollektivwissen“, das uns von Innen heraus führt, wenn wir erst wieder den Kontakt hergestellt haben.

Und vergessen wir nicht:  wir reisen gemeinsam durch dieses Leben – also statt Gräben immer tiefer werden zu lassen, sollten wir besser Brücken bauen und Hände reichen. 

All diese Gedanken und Impulse möchte ich dieses Jahr in meine Arbeit aufnehmen und in die zahlreichen Angebote meiner Seminare einfließen lassen.

Damit wir Altes ziehen lassen können, Raum für Neugierde und Erneuerung in uns schaffen und so eine berechtigte Hoffnung wächst, dass sich in unser aller Leben etwas ändern wird.

Herzlichst,

Brigitte

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