Die regelmäßige Übung anzuhalten und von einem Moment zum nächsten präsent zu bleiben, egal wie ich mich gerade fühle, kann uns, meiner Meinung nach, eine enorme Stärke verleihen.

Jetzt, kurz bevor die Natur wieder aus ihrem Winterschlaf erwacht, ist ein guter Zeitpunkt, um mal wieder „anzuhalten“ und dir folgende Frage zu stellen:

„Ist Freude und Leichtigkeit in dem, was ich tue?“

Oder nehme ich mein Leben eher als Last und Kampf wahr? Wenn keine Freude und Leichtigkeit in dem ist, was du tust, bedeutet das nicht unbedingt, dass du ändern musst WAS du tust. Es reicht möglicherweise aus, das WIE zu verändern. WIE ist immer wichtiger als WAS.

Es geht darum, unserem Tun mehr Aufmerksamkeit zu geben, als dem gewünschten Ergebnis. Was immer dir der Moment bringt, gib ihm die volle Aufmerksamkeit. Dafür ist es allerdings wichtig, erst einmal anzunehmen, was ist: die Situationen, den anderen Menschen und sogar dich selbst.

Darauf zu verzichten, sofort im Außen verändern, verbessern oder verdrängen zu wollen und stattdessen deine Widerstände im Innen zu untersuchen.

Es gibt eine schöne Metapher aus dem Reiten, um zu erklären, was es heißt, loszulassen und nach innen zu gehen. Wenn wir eine Bedrohung oder Enttäuschung erleben, reagieren wir meist unmittelbar. Reaktion sichert unser Überleben, sie ist unsere instinktive Antwort auf Bedrohung.

Dieses „Reagieren“ vergleiche ich mit der „Jockey“- Position beim Reiten – unsere Energie ist dann ganz noch vorne gerichtet, mit dem Ziel, das Außen zu verändern. Die Alternative dazu ist, sich „im Sattel zurückzulehnen“ – wir lehnen uns in einer Art innerem Sessel zurück und widerstehen ganz bewusst dem instinktiven Reaktionsimpuls.

Im Sattel sitzenzubleiben, heißt loszulassen und nach innen zu gehen.

Wenn wir lernen uns diesen inneren Raum zu geben, erlauben wir uns, aus unserer inneren Einsicht und Liebe heraus, angemessen auf Situationen zu reagieren.

Die Widerstände, die wir in uns tragen, bestimmen nicht mehr unser Handeln, wir agieren vielmehr aus dem Bewusstsein des gegenwärtigen Moments heraus. So sind Sorgfalt, Wertschätzung und Liebe in dem enthalten, was wir tun – und sei es noch so schlicht. Unser Leben wird leichter, denn wir sind wieder im Augenblick angekommen.

In meiner Arbeit und meinen Seminaren nehmen wir uns immer wieder die Zeit, genau hinzuschauen, was es uns so schwer macht, unser Leben so zu akzeptieren, wie es ist.

Wenn uns unsere Konditionierung aus unserer Vergangenheit steuert, haben wir vielleicht den Wunsch, uns anderen gegenüber zu beweisen, und ständig das Gefühl, so, wie wir sind, nicht gut genug zu sein.

Aber wenn wir nach und nach mutiger werden, authentischer leben und auf unsere innere Wahrheit hören, und wenn wir uns Zeit nehmen, allein zu sein und inneren Raum zu kultivieren, dann kommt unser Leben mehr und mehr ins Fließen und Dinge fangen an, von selbst zu geschehen.

Es wird auf ewig nie mehr eine Person geben, die genauso ist wie du oder ich. Alles, was wir tun müssen, ist, unsere Individualität zu entdecken und sie liebevoll und vorsichtig zu leben.

Ich frage mich, wie viele von uns diese Wahrheit jemals erkennen und sie in ihrem Leben verwirklichen.

In jedem Moment hat jeder von uns die Wahl, präsent und lebendig zu sein – und den Augenblick zu umarmen.

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