Handwirtten aus Kreta 2025
Heute ist einer meiner letzten „Inseltage“.
Das Kreta Intensive 2025 liegt schon fast eine Woche zurück und alle Teilnehmer*Innen sind mittlerweile wieder zurückgekehrt in ihre Heimatnester und in ihren Lebensalltag – ich hoffe, sensibilisiert für das, was ich als die Essenz unseres Da-Seins empfinde:
das HIER, das HEUTE und die individuelle PERSÖNLICHKEIT.
Dies ist die Grundsubstanz des Lebens
In den Insel-Tagen des Seminars sind wir uns der Einzigartigkeit eines jeden Gruppenmitglieds, der Spontaneität des Heute und der Lebendigkeit des Hier bewusst geworden.
Wir haben festgestellt: wir können diese Elemente vielleicht eine Zeit lang vernachlässigen, wir können aber nicht auf sie verzichten.
Sie sind die Tropfen, aus denen das Meer entsteht – sie sind die Essenz unseres/des Lebens.
Wenn wir, wie hier während der Seminartage, bei uns selbst beginnen, machen wir einen 1. Schritt zu tieferem Verständnis mit uns selbst und finden IN uns plötzlich Lösungsansätze.
Wir finden zurück zu der Freude am Heute, zum Frieden im Hier, und zu der Liebe in mir und dir.
Hinter mir rauscht noch das Meer – Bereitsein, Einfachheit, Wechsel und Geduld, das ist es was uns das Meer (auch in diesem Jahr) wieder gelehrt hat.
Eine besondere Begleitung im diesjährigen Kretaseminar war uns der Mond
Wir sind bei Neulicht (einen Tag nach Neumond) in den Gruppenprozess gestartet und haben deshalb sehr bewusst die Mondphasen in die innere Arbeit mit eingebunden.
Die 1. Phase im Mondzyklus eignet sich wunderbar, um neue Intentionen ins Leben zu bringen und dafür die Samen zu säen.
Der erste Funke der neuen Mondsichel enthält viel „Inspirations- und Visionsenergie“ und hat uns dabei geholfen, innerlich neue Projekte zu planen, Neues zu wagen, Ziele für uns festzulegen und weise zu wünschen.
In den folgenden Tagen wuchs der Mond langsam merklich an, was sich hier im Seminarzentrum jeden Abend so wunderbar am nächtlichen Sternenhimmel beobachten ließ.
Dabei sendete er uns Kraft und gab uns den Raum, um uns zu stärken und mit Energie anzufüllen.
So haben wir dann auch in diesen Tagen direkt am Meer unter dem Mond meditiert, und beobachtet, wie er von einer schmalen Sichel langsam zum Halbmond heranwuchs.
Das Ritual zum Vollmond, der 3 Tage nach Ende unseres Seminars war, hat jede/r wieder zuhause und für sich alleine gemacht. Um den halben Mondzyklus zu beenden und alle Vorhaben und Commitments, die in der Kretazeit entstanden sind, in den eigenen Lebensraum zu bringen und zu dort zu bekräftigen.
Dennoch waren alle Teilnehmer*innen auch für dieses letzte Ritual miteinander verbunden über eine gemeinsame Uhrzeit und die tiefe Verbindung, die untereinander während des Seminars entstanden ist.
In der jahrtausendealten Astrologie symbolisiert der Mond unsere Gefühle, unsere Seele, unser Unterbewusstes und unsere tiefsten Bedürfnisse, aber auch alte emotionale Prägungen und frühe Bindungserfahrungen.
Ein starker Kontakt mit dem Mond – unserem Herzen und unserer Psyche – ist ein Schlüssel zu dem, was uns nährt und Geborgenheit schenkt.
Genauso wurden wir durch die Zeit des Seminars getragen:
- mit liebevoll zubereitetem Essen, an einer tollen Tafel unter Olivenbäumen
- einem Seminarzentrum, mit gemütlichem Zimmer und einem wunderbaren Seminarraum, in dem wir ganz für uns geborgen waren
- einer festen Tagesstruktur, die morgens an der Tafel vor dem Seminarraum bekanntgegeben wurde und so einen sicheren Rahmen für den Tag vorgab
(keine Stunde zu früh übrigens, um sich nicht vorab unnötige Gedanken und Pläne machen zu müssen)
Der Mond ist zudem der Himmelskörper, der die Verbindung zwischen Materie (der Erde) und dem Geist (der Sonne) herstellt, er verbindet uns mit Erdung, Intuition und den Rhythmen der Natur.
Also war der Mond die ideale Begleitung auf unserem Weg durch die Tage, und hat uns unterstützt unsere Herzenswünsche zu manifestieren und Selbstverwirklichung leichter zu machen.
Unsere Gefühle sind letztlich der Motor unseres Handelns. Sie brachten uns dazu, die Veränderungen anzugehen, die wir uns schon lange wünschen und unsere Absichten wirklich jeden Tag wieder kraftvoll zu realisieren.
Geholfen haben uns dabei auch zahlreiche Naturrituale
Wo sonst, wenn nicht auf der „Feuerinsel“ Kreta, liegen kraftvolle Prozesse, mit Unterstützung der uns umgebenden Natur, näher?
Und so waren wir auch mit der Kraft der 4 Elemente Erde, Feuer, Wasser und Luft in Berührung:
- in der „Höhle der Weisheit“ bei Topolia
- in der fruchtbaren, grünen Oase im Landesinneren in Milia
- auf und im Meer, an einsamen Buchten und in Felsgrotten an der Südwestküste Kretas
- und oben auf dem Wasserturm beim Sternschnuppen gucken, die uns an unser eigenes Funkeln erinnerten
…und mit den 4 Himmelsrichtungen, die zu jedem Naturritual dazugehören, und die uns mit den ihnen innewohnenden Energien unterstützt haben:
- dem Westen: Geduld
- dem Süden: Klarheit
- dem Norden: Heilung
- dem Osten: Gnade
Auch wenn ich, wie viele von euch wissen, selbst großer Fan von Bewusstwerdung durch intensives Nachdenken, Reflektieren, Reden und Verstehen bin, weiß ich, dass wir uns doch manches Mal in unseren Gedanken zu verhaken drohen.
Hier ist die Arbeit mit Naturritualen eine sehr praktische Anleitung, um aus Gedankenkreisen auszubrechen und wieder mehr ins Erleben, Erfahren und Erfühlen zu kommen.
Aber wir haben noch andere „Tools“ dabeigehabt und ausprobiert, um wieder in unseren ureigenen Rhythmus zurückzufinden, zu Spüren und dann vom Innen getragen durchs Inselleben zu tanzen:
- wir haben jeden Morgen und Abend auf unterschiedlichste Arten und Weisen das Meditieren geübt, haben intensiv geatmet, unser „Nein“ und „Ja“ geübt und ihm viel Raum und Ausdruck gegeben,
- wir haben unsere Gedanken mithilfe von Byron Katies wundervoller „The Work“ immer wieder überprüft, bis es uns in Fleisch und Blut übergegangen war, bei jedem störenden Gedanken erst einmal zu fragen „Ist das wahr?“
- wir hatten „Breathworking-Sessions“ mit einem anschließenden, herrlich reinigenden Sprung ins Meer
- wir waren kreativ und haben uns kleine „Impulsfänger“ aus den Fundstücken gebastelt, die uns über die Seminartage immer wieder „gefunden“ haben
- wir haben getanzt auf der Außenterrasse, haben uns ehrlich zugehört und geantwortet, haben gelacht und miteinander geweint
- und uns auf dem Boot kräftig von den Wellen des Meeres durchschütteln lassen, um uns zurück an Land neu zu erden
Auf der Suche nach dem großen „JA“ wurde es am Ende sehr einfach und still.
Jedes „zu früh aufstehen“, jedes erneute „Loch“ in das wir fielen, jeder noch so kleine Konflikt untereinander und ja, auch jeder Mückenstich, hat uns gezeigt, wieviel Energie in unseren vielen „NEINS“ zum täglichen Leben gebunden liegt.
Wenn wir dagegen „JA“ sagen, laden wir das Leben ein, statt uns dagegenzustellen.
Wir haben erkannt, dass im „JA“ die Kraft liegt, die wir benötigen, um den Herausforderungen auf unserem Weg gut begegnen zu können.
Genau wie der Mond durchläuft auch unser Leben Phasen – von unseren dunkelsten Momenten bis wir wieder hell erstrahlen. Wir lernen, sowohl die Dunkelheit als auch das Licht zu umarmen – wir tanzen durch jeden Zyklus zu den Rhythmen des Lebens unseren Tanz.
Seit vielen Jahren gehe ich jetzt meinen ganz eigenen Weg der „Erfahrungstherapie“
Im Laufe der Jahre habe ich an unzähligen Seminaren und Ausbildungen teilgenommen.
Ich habe meiner Lehrerin assistiert, unzählige Einzelsitzungen gegeben und mich langsam und stetig entfaltet.
Ich habe gelesen, gelernt, vertieft, auch gelitten, geweint und gelacht, herausfordernde Umstände angenommen…doch wirklich aufgegangen sind all diese Samen erst, als ich sie in den fruchtbaren Nährboden meines täglichen Lebens pflanzte, sie wässerte, versorgte und auch das „Unkraut“ jätete, das in all dem immer wieder seinen Weg in mein „Lebensbeet“ fand.
So gab ich mir die Zeit und den Raum zu wachsen und zu integrieren, was ich gelernt hatte – und um dies dann zu vertiefen und weiterzugeben, wenn es einen wirklichen Ruf gibt.
Die Natur um mich herum (ob hier auf Kreta oder auch zuhause in „meinem“ Wald) und mittlerweile auch IN mir, alle Natur ist für mich die größte und großartigste Lehrerin und ich verbringe viel Zeit mit ihr.
Pure Lebenskraft liegt in so vielem, dass es den Rahmen sprengen würde, alles aufzuzählen – und es wäre ohnehin für dich etwas anderes, als für mich.
So biete ich seit einigen Jahren mit wachsender Begeisterung meine ganz eigenen entwickelten Seminare an – im Einklang mit der Natur, einem Einklang mit uns selbst.
Unsere „Urkraft“ entfaltet sich aus meiner Sicht individuell in uns allen und ganz besonders dann, wenn wir alle bekannten Systeme fallen lassen und stattdessen ganz direkt diese Verbindung erspüren.
Wenn wir uns Zeit, Raum und Hingabe an unser tiefstes inneres Wissen erlauben und uns darauf einlassen, dass es „Meere“ in uns bewegt, bringt es uns direkt zur Quelle – der Quelle, die voller Intuition, Inspiration und Leidenschaft in uns selbst sprudelt.
Ich glaube zutiefst daran, dass wir uns nicht in einer Weise verändern sollten, um in eine (erkrankte) Gesellschaft zu passen, die eben „nun einmal so ist“ und diese und jenes erfordert, denn dann gehen wir über unsere gesunden Grenzen hinweg.
Wir benötigen dann all unsere Energie, um das zu bewältigen, was gefordert wird, und dies ist eben nicht (oder nicht immer) im Einklang mit den Träumen, die wir im Herzen tragen.
Auch unsere Familien und andere Beziehungen können im Kleinen besser wachsen und gedeihen, wenn wir unsere Bedürfnisse aussprechen, unsere Träume ins Leben weben und anderen helfen, dies ebenso zu tun.
Ich bin dankbar,
weil all die Menschen, die ich in meinen Seminaren und Einzelsitzungen über die Jahre begleiten durfte und die jeweils in unterschiedlichsten Lebensumständen waren, mir gezeigt haben, dass in absolut jedem Leben Lebenskraft und Lebensfreude daraus entsprungen sind, dass sie sich erlaubten, ihre „Rhythmen“ zu leben – und ich so oft darum gebeten wurde, dieses Wissen weiterzugeben.
Gerade weil wir oft in eingefahrenen Glaubenssätzen und Verhaltensmustern, in bequemen oder geforderten Gewohnheiten und Selbst – u. Fremdbildern feststecken, braucht es häufig eine Findungsphase, in der wir uns ohne Druck und mit viel Raum entfalten können.
Was du in dir selbst erspürst und entstehen lässt und zur Welt bringst, ist das, was du in deiner Einzigartigkeit mit den Menschen teilen kannst und worauf die Welt wartet.
Und du wirst dabei ganz sicher immer mehr zurückbekommen, als du hineingegeben hast.
So lade ich dich am Ende des diesjährigen (wie immer etwas zu lang geratenen) Kreta-Handwritten herzlich ein, gut für dich zu sorgen, indem du „deins“ lebst, egal wie seltsam dies für andere erscheinen mag.
In meinen verschiedenen Seminar-Angeboten möchte ich gemeinsam mit dir kreativ sein und Wege finden, auf denen alle Teilnehmer*Innen ihre Zeiten und Räume nützen und füllen dürfen.
So wirst du, werden wir alle, zufriedener sein und Zeiten des Glücks nicht nur im „Urlaub“ erleben.
Ich selbst habe dies in finanziell herausfordernden Zeiten, mit kleinem und heranwachsenden Kind alleine, mit Klient*innen und Freund*innen, in meiner mittlerweile 30 jährigen Selbstständigkeit als Therapeutin und nicht zuletzt auch in meiner 26 jährigen Ehe mit meinem Mann Wolf geübt und übe immer weiter, wenn es mal hakt.
Wir sind alle Meister*innen, die üben (dürfen).
Alle Teilnehmer*innen des diesjährigen, wundervollen Kreta-Intensives haben die Insel verlassen und ich sage euch allen herzlichst Danke für die vielen, wundervollen und berührenden gemeinsamen Momente.
Am Ende meiner Insel-Tage werde ich noch zu meinem Lieblingsstrand gehen.
Dann nehme ich mir ein Stöckchen und ritze meinen Namen in den Sand, dort, wo er feucht ist und die Welle noch hinlangt.
Ich warte und sehe zu, wie er erlischt.
Dann kann ich leicht fortgehen.
Herzlichst,
noch aus Kreta,
Brigitte








